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Wilhelm ist ein Rindvieh – Nachwuchs bei den Altdeutschen Schwarzbunten Niederungsrindern

[inspic=8,left,fullscreen,thumb]Sein Name spricht Bände. Abgeleitet aus dem Althochdeutschen von willio (Wille, Entschlossenheit) und Helm (Schutz), gibt sich der kleine Wilhelm kämpferisch und willensstark: Als einer der letzten von nur noch 2.000 tritt er an, seine Art zu erhalten.

Wilhelm ist erst vier Tage alt (* 20. Mai), schwarz-weiß gefleckt, hat vier Hufe, zwei Ohren. Sieht aus wie ein Rind und ist auch eins – aber was für eins! Zehnmal musste seine Mutter Lotte ihm vorsprechen, wie die Bezeichnung genau heißt: Nicht Rindvieh, nicht blöde Kuh, schon gar nicht Hornochse, sondern Altdeutsches Schwarzbuntes Niederungsrind. Nochmal: Altdeutsches Schwarzbuntes Niederungsrind. Genau.

Und von den reinrassigen Altdeutschen Schwarzbunten Niederungsrindern gibt es weltweit nur noch 2.000 Exemplare. Vier davon – Lotte, Leni, Oskar und Wilhelm – freuen sich im Erlebnis-Zoo Hannover ihres Daseins. Um die Rasse zu erhalten, muss man schon etwas tiefer in die zoologische Trickkiste greifen, denn die männlichen ASN, also Altdeutschen Schwarzbunten Niederungsrinder, sind eher unangenehme Zeitgenossen und daher in einem Zoo nur schwer zu halten (es sei denn es ein Männchen wie Oskar, der ist ein Ochse). Daher kam Wilhelms Vater „Mandel“ nur in Form einer Samenspende vorbei. Der kleine Wilhelm ist Lottes erstes Kind

Geschichte

Die Schwarzbunte Rasse ist einschließlich der Rasse, die international als „Holstein Frisian“ (HF) bezeichnet wird, in den Niederungsgebieten von Holland und Jütland entstanden. Bereits im 14. Jahrhundert wurde das Schwarzbunte Rind wegen seiner guten Milchleistung erwähnt. 1795 exportierte man die ersten Schwarzbunten Rinder in die USA. Bis 1885 wurden etwa 10.000 Rinder aus Holland und Norddeutschland in die USA verschifft.

Ab 1860 wurden immer öfter Holstein Frisian Rinder in die europäischen Rinderrassen eingekreuzt, so dass es heute nur noch 2.000 Schwarzbunte ohne amerikanisches „Holstein Frisian“-Blut gibt. Noch dramatischer: Der Weltrestbestand der Altdeutschen Schwarzbunten rein deutscher Abstammung betrug im September 1995 nur noch 50 Tiere.

Von all dem lässt Wilhelm sich erst einmal nicht beeindrucken. Er genießt die Sonne und das Leben auf Meyers Hof und tut das, was Kälber oft und gerne tun: schlafen. Es reicht, ihm in etwa elf Monaten zu erklären, welche Verantwortung auf ihm ruht – wenn er geschlechtsreif wird. Aber das wird einen echten, kämpferischen Wilhelm dann natürlich nicht beunruhigen.

Das Altdeutsche Schwarzbunten Niederungsrind

Nahrung im Zoo:
Gras, Heu, Stroh, Grünfutterpellets, gekochte Kartoffeln, Brot, Salzleckstein, Wasser, gequetschter Hafer vor dem Kalben und während der Stillzeit.

Jungtierentwicklung:

  • Tragzeit etwa 9 Monate (im Mittel 280 Tage)
  • ein Kalb, selten. auch Zwillinge
  • Säugezeit 6-9 Monate

Größe und Gewicht
Stier: Widerristhöhe bis 152 cm, Gewicht 1000 – 1100 kg, Alter 20 -25 Jahre
Kuh: Widerristhöhe bis 140 cm, 600 – 700 kg, Alter: 25 – 35 Jahre

Die Altdeutschen Schwarzbunten Niederungsrinder auf Meyers Hof

Lotte (2)
Leni (11)
Oskar (2)
Wilhelm (* 20. Mai 2008)

Vor „Wilhelm“ gab es in Hannover bisher dreimal Nachwuchs bei den ASN: Dezember 1998, August 2000 und Mai 2001.

(c)Text und Bild: Erlebniszoo Hannover

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