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Der große russische Staatscircus – Da stockt einem der Atem

Derzeit ist Düsseldorf Zirkusland. Sowohl der Circus Roncalli als auch der „große russische Staatscircus“ gastieren in der Landeshauptstadt. Das Team von Parkwelten hatte gestern Abend die Möglichkeit die Vorstellung des „großen russischen Staatscircus“ zu besuchen.

Erreicht man den Platz an der Mercedesstraße, ist das knallgelbe Zirkuszelt des „großen russischen Staatscircus“ nicht mehr zu übersehen, doch wer das Zirkusrund betritt, der wird sich erst einmal Fragen, ob dies wirklich Zirkus ist. Der Grund hierfür ist die ungewöhnliche Manage die der „große russische Staatscircus“ seinem Publikum präsentiert. Anstelle eines mit Sägespänen gefüllten Rundes, gibt es ein erhöhtes, mit rotem Teppich ausgelegtes rund, welches in seiner Form an die klassische Zirkusmanege erinnert, aber mehr wie eine Varieté-Bühne wirkt. Doch dies muss ja nichts schlechtes heißen. Im Gegenteil, die etwas andere Manegenkonstruktion hat sogar einen Vorteil. Man kann den artistischen Höchstleistungen der Artisten besser folgen, da alle Showdarbietung automatisch höher als gewohnt stattfinden.

Doch kommen wir vom dem reinen Erscheinungsbild, zu dem warum man einen Zirkus besucht: dem Showprogramm. Bei diesem präsentiert sich der „große russische Staatscircus“ wirklich wie ein klassischer Zirkus. Mit seiner Aneinanderreihung der verschiedenen Nummern, lässt der „große russische Staatscircus“ zwar einen roten Faden in seinem Programm vermissen, doch entschädigen die gebotenen Darbietungen für diese kleine inszenatorische Schwäche.

Bereits die Warm-Up Nummer in der Clown Gagik Avetisyan als Charlie Chaplin und Conferencier Thierry Dourin als Flic humorvoll auf das Rauchverbot im Zirkuszelt hinweisen macht Lust auf mehr und wenn sich das gesamte Ensemble in einer Eröffnungsnummer vorgestellt hat, hat man endgültig Lust auf Zirkus.

Und nach der Eröffnung folgt eine tolle Nummer nach der nächsten. Angefangen bei der Diabolo-Nummer von Anton und Katja Tarbeev über die sinnliche Akrobatiknummer von Rodion & Julia bis hin zur temporeichen Reckdarbietung von Koslov und seinem Team.

Doch dies sind nur drei Highlights der ersten Hälfte der Show des „großen russischen Staatscircus“. Ob Handstandakrobatik mit Kirjuchenkov und Shulga, die Handvoltage des Trio Kiroushenkov oder die begabten Hunde von Igor Markevitch: Langeweile kommt zu keiner Minute der ersten Hälfte der Show auf.

Und auch in der zweiten Halbzeit besteht nie die Gefahr, dass man sich langweilt. Im zweiten Teil wird im „großen russischen Staatscircus“ nicht nur das hohe Niveau der ersten Programmhälfte gehalten, es wird sogar noch einmal angehoben. Zwei Highlights sind dabei der Auftritt des Magiers Marcel Kalisvaart und der Globe of Death. Bei ersterem stockt einem der Atem wegen den unglaublichen Zaubertricks und bei letzteren wegen den todesmutigen Motorradfahrern die zu viert auf engstem Raum durch die Kugel rasen.

Doch dies sind nur zwei der großartigen Showacts der zweiten Showhälfte. Clown Gagik Avetisyan bereichert die zweite Hälfte mit seinen Nummern noch mehr als er es in der ersten Hälfte schon getan hat und auch Conferencier Thierry Dourin hat in der zweiten Hälfte seinen großen Auftritt.

Und wer jetzt denkt, da fehlt doch noch was in diesem Blick auf das Programm des „großen russischen Staatscircus“, der hat Recht und zwar Oleg Popov. Popov ist vielleicht der berühmteste lebende Clown und wurde gestern zu Recht vom „World Parliament of Clown“ für sein Schaffen ausgezeichnet. Popov spielt eine wichtige Rolle im Programm des „großen russischen Staatscircus“ und hat im aktuellen Programm mehr als nur einen großen Auftritt. Ob ihm beim Picknick die Sonne immer wieder vor der Nase „weg fliegt“ oder er Probleme mit einem chaotischen Eisverkäufer hat, seine Darbietungen überzeugen. Dabei gelingt es Popov das Publikum immer wieder zum lachen zu bringen und das nicht etwa mit Slapstick, sondern mit ruhigen, künstlerischen Sketchen. Alleine für Oleg Popov lohnt es sich das Ticket für eine Vorstellung des „großen russischen Staatscircus“ zu lösen.

Und wer jetzt selber Lust dazu bekommen hat, der hat noch bis zum 03.05.2009 Zeit dem „großen russischen Staatscircus“ einen Besuch abzustatten. Wie eingangs erwähnt hat der Zirkus seine Zelte an der Mercedesstraße aufgeschlagen. Vorstellungen finden mittwochs bis Samstags um 19:30 Uhr, sonntags um 14:00 Uhr und um 18:00 Uhr und Donnerstags und Samstags um 16:00 Uhr statt. Donnerstags ist dabei im „großen russischen Staatscircus“ Partnertag. Hier erhalten zwei Personen ihr Ticket zum Preis vom einem.

Die Tickets für den „großen russischen Staatscircus“ kosten zwischen 12,00 Euro und 65,00 Euro.

Weitere Informationen zum „großen russischen Staatscircus“ liefert die Webseite www.staatscircus.com.

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