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Sany April 2017

Erlebnis-Zoo Hannover trauert um Sany – Spitzmaulnashorn-Weibchen im hohen Alter von 33 Jahren gestorben

Das Team vom Erlebnis-Zoo Hannover trauert um Sany, das beliebte Spitzmaulnashorn-Weibchen. Sany ist gestern im hohen Alter von 33 Jahren gestorben. Vor einer Woche zeigte die Nashornkuh erste Anzeichen von Unwohlsein, sie fraß und trank nur noch wenig. Trotz sofortiger medizinischer Intensivversorgung verbesserte sich Sanys Zustand nicht – in der Nacht zu Montag starb das Nashornweibchen. „Wir sind sehr, sehr traurig. Sany wird uns allen sehr fehlen“, so die Tierpfleger.

Sany wurde 1989 im von Zoo von Dvůr Králové in Tschechien geboren, kam 1992 nach Hannover und gehörte 1999 gemeinsam mit ihrem damaligen Partner Kifaru zu den ersten Bewohnern der neuen Afrikalandschaft Sambesi. Mit Kifaru hatte Sany dreimal Nachwuchs. „Sany war eine liebenswerte, wenn auch gerne mal dickköpfige Nashornkuh“, so die Tierpfleger. „Vor allem liebte sie Kuscheleinheiten am Morgen“. Bevor sie einen Huf auf die Außenanlage setzte, durften die Tierpfleger erst einmal zur Bürste greifen und das Nashorn großzügig bürstenstreicheln.

Die tägliche Futterportion von 8 kg Luzerneheu, 5 kg Nashornpellets, frischem Laub sowie Karotten und Bananen als besondere Leckereien ließ sich Sany zu gerne schmecken. Daher fiel auch gleich auf, als sie plötzlich keinen Appetit mehr hatte. „Die Analysen der Blutproben zeigten sehr hohe Nierenwerte“, erklärt Dr. Viktor Molnár. Die verabreichten Spezialmedikamente zeigten jedoch leider keine Besserung.

Erste Ergebnisse der Untersuchung des Nashorns in der Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bestätigten die Vermutung der Zoo-Tierärzte, dass die Nieren des Nashornweibchen im Alter versagt hatten. „Sany war ein einzigartiges, wirklich liebes Tier“, so Zootierarzt Molnár, „wir sind sehr traurig, dass wir ihr bei diesem Krankheitsbild nicht helfen konnten.“

Hintergrund

Spitzmaulnashörner sind vom Aussterben bedroht. Seit 1970 hat der Bestand um über 96% abgenommen, hauptsächlich durch Wilderei. 1995 wurden nur noch 2.410 Tiere gezählt. Durch großangelegte Erhaltungsprogramme hat sich der Bestand leicht erholt – 2019 wurde er wieder auf 5.600 Spitzmaulnashörner geschätzt. Dennoch ist Wilderei weiterhin ein großes Problem für die afrikanischen und asiatischen Nashorn-Arten, die in den letzten Jahren wieder stark zugenommen hat. 

Auch der Erlebnis-Zoo beteiligt sich an dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die bedrohten Nashörner. Für den Nashornbullen Kito, mit dem Sany seit 2017 im Erlebnis-Zoo zusammengelebt hatte, wird in Absprache mit dem EEP-Koordinator langfristig nach einer neuen Partnerin gesucht.

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