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Schnee-Eulen-Nachwuchs in Yukon Bay – Wie die Orgelpfeifen

Flauschiger Nachwuchs im Erlebnis-Zoo: Fünf Schnee-Eulen-Küken verlassen derzeit nach und nach ihr Nest, erobern den Wasserturm der Goldwaschanlage in Yukon Bay und ziehen die begeisterten Besucher in ihren Bann.

Nach einer Brutzeit von etwa 33 Tagen pickten sich zwischen dem 9. und dem 15. Juli fünf kleine graue Schnabelspitzen aus dem Ei. Zentimeter für Zentimeter wagten sich die Minieulen aus der Schale – und gaben den Blick frei auf große runde Augen umrahmt von einem dichten kuscheligen Flaum.

Etwa 18 Tage nach dem Schlupf verlassen die Schnee-Eulen-Küken nun einer nach dem anderen erstmalig das Nest. Die bei der Geburt etwa 46 Gramm leichten, winzigen Küken wachsen innerhalb der nächsten 60 Tage zu stattlichen Eulen heran. Solange kümmern sich die Euleneltern Harry und Hermine hingebungsvoll um ihre Sprösslinge. Und so fällt jeder Tag der guten Pflege wortwörtlich ins Gewicht: Die grauen Knäuel sind unterschiedlich groß und hüpfen wie die Orgelpfeifen durch die Voliere. Auch das Gefieder der Geschwister ist bereits unterschiedlich verfärbt: Je älter die Eulen werden, desto heller wird ihr Federkleid. Dessen Farbe verrät auch das Geschlecht der Schnee-Eule: Während Eulenmännchen schneeweiß sind, zieren Eulenweibchen dunkelgraue bis braune Tupfer und Sprenkel. Genau wie bei Papa Harry und Mama Hermine.

Bereits lange vor dem Umzug in die neue Kanadalandschaft im Mai hatte sich das Eulenpaar kennen und lieben gelernt. So kamen auch im neuen Heim sehr schnell Frühlingsgefühle auf. „In den letzten sechs Jahren haben sich unsere Schnee-Eulen Harry und Hermine als Zuchtpaar bewährt und jährlich mehrere Eier gelegt. Ein schöner Zuchterfolg für unseren Zoo!“, freut sich Zoodirektor Klaus-Michael Machens. Die Jungeulen erlernen etwa acht bis neun Wochen nach dem Schlupf das Fliegen. Solange sind sie bei ihren Eltern in Yukon Bay zu sehen.

Steckbrief Schnee-Eule:

  • Herkunft: Europa, Nordamerika, Asien
  • Nahrung: Fische, Nager, Vögel, Amphibien, Käfer
  • Größe: 70 cm hoch
  • Gewicht: 3 kg
  • Brutzeit: 33 Tage
  • Max. Alter: 28 Jahre

Kälte macht ihr gar nichts aus!

Das Federkleid der Schnee-Eule ist mit den vielen Flaumfedern sehr dicht. Auch die Beine und Zehen sind dicht mit kurzen Federn besetzt. So ist der Vogel bei den arktischen Temperaturen gut vor der Kälte geschützt. Gleichzeitig dienen die Federn als „Schneeschuhe“ – bei gespreizten Krallen kann die Schnee-Eule selbst auf pulvrigem Schnee gut laufen ohne einzusinken.

Hauptgericht: Lemminge

Als einzige Eulenart hat sich die Schnee-Eule an die harten Lebensbedingungen der Arktis angepasst. Während des kurzen Sommers, in dem es kaum dunkel wird, machen die Schnee-Eulen vor allem Jagd auf Lemminge. Das sind kleine Nagetiere, die wie Wühlmäuse aussehen. An einem Tag verschlingen sie immerhin drei bis vier der kleinen Nager. Etwa alle vier Jahre vermehren sich die Lemminge explosionsartig. Dann freuen sich die Schnee-Eulen riesig, weil sie ihre Kinder in diesen fetten Zeiten problemlos über die Runden bekommen. Ein Futterfest geradezu.

Kaum zu glauben, aber wahr:

Eigentlich sind Eulen ausgesprochene Nachttiere. Die Schnee-Eule hingegen jagt rund um die Uhr, bei Tag und bei Nacht. Das liegt daran, dass es in dem Gebiet nördlich des Polarkreises ein halbes Jahr dunkel ist. Das andere halbe Jahr herrscht der ununterbrochene Polartag, und es ist immer hell. Am liebsten lauert die Schnee-Eule auf Zwergbäumen oder auf einem Felsen auf ihre Opfer. Sie ist aber auch ein geschickter Fischer. Sie packt die Beute mit ihren scharfen Krallen, hebt sie mit einem kräftigen Flügelschlag aus dem Wasser und bringt sie sicher an Land. Und dann wird geschmaust.

(c)Text: Erlebniszoo Hannover

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