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Affen- & Vogelpark Eckenhagen: Tierhaltung wie sie nicht sollte!

Am 22.06.2014 sollte es für mich und mein Frau an einen Ort gehen, den wir beide noch nicht kannten, den Affen- & Vogelpark Eckenhagen. Da wir beide Zoos und Tierparks mögen, schien uns dieser Park ein ideales Ausflugsziel für einen sonnigen Sonntag zu sein, doch leider fuhren wir am Nachmittag ziemlich ernüchtert nach Hause. Der Grund waren Besucher denen vom Park aufgestellte egal sind und zum anderen ein Park, der scheinbar an der Einhaltung ihrer eigenen Regeln nicht interessiert ist und zum Teil Gehege und Volieren bot, wo aus unserer Sicht keinenfalls von artgerechter Haltung die Rede sein kann. Doch machen wir, garniert mit Bildern, einfach mal einen Rundgang durch den Affen- & Vogelpark Eckenhagen.

Im „Zentrum“ von Eckenhagen darf man auf einem der kostenlosen Parkplätze sein Auto abstellen. Dies sind zwar größtenteils Schotterparkplätze, doch sind kostenlose Parkplätze heutzutage alles andere als selbstverständlich und so kann der Park hier Pluspunkte sammeln.

Von den Parkplätzen erreicht man schnell den schlichten Eingangsbereich des Parks. 11 € muss man als Erwachsener zahlen und hat nach den Kassen die Wahl entweder direkt nach links auszuscheren und in den eigentlichen Tierpark zu gelangen oder man biegt zunächst rechts ab und landet in einer durchaus nett gestalteten Spielhalle mit Mini-Nautic Jet und allerlei Klettergerüsten für die Kinder. Auch einen Imbiss gibt es in dieser Halle.

Nach einem kurzen Gang durch die Halle, man muss schließlich alles mal gesehen haben, ging es in den Tierbereich. Erste Begegnungen mit Tieren hatten wir dann im „Tropenhaus“. Was hier sofort auffiel, war, dass es sehr unangenehm nach altem Einstreu roch und auch die Gehege der hier gezeigten Schlangen und kleinen Affen wirkten mit ihrer Bretteroptik sehr spartanisch. So direkt am Eingang, sollte man ein Aushängeschild erwarten, doch das „Tropenhaus“ sorgte direkt für ein wenig Ernüchterung.

Als nächstes warteten die Erdmännchen auf einen Besuch von uns. Auf den ersten Blick wirkt auch deren zu Hause ein wenig klein, doch aus dem Zoo Hannover kenne ich die ähnlich großen Anlagen für diese immer wieder niedlichen Tieren und so geht das Gehege sicher in Ordnung. Die kleine Kolonie genoss in jedem Fall die Sonnenstrahlen und ließen sich selbige auf den Bauch scheinen.

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Der Rundgang führt danach an einem kleinen Streichelzoo mit Ziegen vorbei, wo sich danach eine große Wiese anschließt, auf der man immer wieder freilaufendes Federvieh antreffen kann.

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Nun folgt der für mich schönste Teil des Affen- & Vogelpark Eckenhagen. Die großen Freiflugvolieren die man auf dem Weg zum Spielplatz und Imbissbereich es Parks durchläuft können durchaus überzeugen. Hier erlebt man Artenvielfalt, schöne Vegetation und mit etwas Glück läßt sich auch mal ein Vogel auf einem nieder, so dass man ein Tiererlebnis der besonderen Art hat.

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Auf dem Spielplatz gibt es für die Countologen dann sogar etwas für das Achterbahnpunktekonto, einen Butterfly.

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Nach dem Spielplatz muss man sich dann entscheiden ob man lieber rechts herum oder links herum gehen möchte. Fakt ist, beide Richtungen zeigen die Schattenseiten vom Affen- & Vogelpark Eckenhagen. Der rechte Weg führt an weiteren Vogelvolieren und Ottern vorbei und ist der von uns zuerst gewählte. Was hier auffällt, ist, dass die Volieren die nicht begehbar waren für unser empfinden deutlich zu klein waren. Greifvögeln kaum Raum zum fliegen zu geben, finde ich persönlich nicht okay und als Kaninchenhalter standen mir die Tränen in den Augen, als ich mit ansehen musste auf welch kleinem Raum hier die Tiere gehalten wurden. Dazu dann noch klassische Haltungsfehler wie Unterschlüpfe mit nur einem Ein-/Ausgang und schon zweifelt man an der Kompetenz der Verantwortlichen.

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Wie man auf den Bildern vielleicht sehen kann, sind offen gestalteten Bereiche nicht das Problem des Parks und es ist vielleicht ein wenig unfair über Missstände zu schreiben, diese aber nicht mit Fotos belegen zu können, aber ich habe es einfach nicht über das Herz gebracht die Schandflecken zu fotografieren und wollte dies auch in dem Moment wo ich vor Ort war auch gar nicht.

Auf dem eben angesprochenen linken Weg erwarten einen schließlich die namensgebenden Affen. In einem Gehege befinden sich hier Totenkopfäffchen im anderen Berberaffen. Schlimm ist, dass an beiden Gehegen steht, dass man weder die Besucherwege verlassen soll und auch ist es untersagt die Tiere zu füttern, doch beide Regeln werden von den Besuchern ignoriert. Dieses Verhalten wird auch von Parkmitarbeitern nicht unterbunden. Zum einen sieht man in den Bereichen eh so gut wie keinen Mitarbeiter und wenn dann doch mal einer vor Ort wird das Besucherverhalten regelrecht ignoriert. Es ist verwunderlich, dass man tatsächlich noch ein Affenmutter mit Jungtier antrifft, wo doch den Tieren wirklich alles angeboten wird, was der Picknickkorb so hergibt. Von Butterbrot bis zu Chips und Schokokeksen bekommen die Affen alles. Gesund ist dies sicher nicht.

Bei den Berberaffen war der Respekt der Besucher den Tieren sogar so gering, dass selbst besagtes Affenweibchen mit Jungtier keine Ruhe hatte. Schützen lag immer ein Arm über dem Jungtier, da aber immer wieder Besucher den Versuch unternahmen das Jungtier streicheln zu wollen, legte sich die Mutter schützend auf das Jungtier und fauchte. Am liebsten hätte ich jedem einzelnen Besucher an seinen Ohren aus diesem Bereich herausgezogen! Erschreckend auch die Reaktion des Parks auf unsere Kritik. „Man habe früher mal die Besucher darauf hingewiesen, dass dieses Verhalten nicht tragbar wäre, doch man ist davon wieder ab, weil die Besucher die Verbote nicht nachvollziehen konnten und verärgert waren.“ Message verstanden. Für mich hörte sich dies klar nach „uns ist das Geld der Besucher in den Kassen wichtiger als das wohl der Tiere“ an!

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Mit dieser negativen Erfahrung ging unser Rundgang zu Ende und mit der Bergbahn ging es zurück Richtung Eingang.

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Vom Affen- und Vogelpark Eckenhagen verschlug es uns dann noch nach Dormagen auf die Kirmes, wo ich mir mit „Kuddel der Hai“ einen weiteren Count holte und es zudem den leckersten Backfisch den ich kenne gab. So war der Sonntagsausflug trotz einiger negativer Elemente doch ein gelungener Tag.

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